Container-Modulhaus: Sinnvolle Alternative zum klassischen Eigenheim?

2022-07-15 21:24:34 By : Ms. Sharon Wang

Von Daniela Cerciello | 05. Juli 2022, 15:12 Uhr

Ein Container-Modulhaus ist nachhaltig und kann je nach Bedarf angepasst werden. Mit mehreren Container-Modulen lassen sich individuelle und ausgefallene Grundrisse realisieren. Zudem ist jede Größe machbar, denn sie lassen sich stapeln, aneinander reihen und sogar ausschneiden.

Das Wohnen im Container-Modulhaus scheint auf den ersten Blick befremdlich zu sein. Denn die industrielle Machart könnte leicht unterschätzt werden. Leider verbinden viele Menschen mit Containerhäusern eine negative Assoziation. In Zeiten von Wohnraummangel wurden Wohncontainer zudem als schnelle und temporäre Unterkunft angeboten. Das Image hat sich jedoch im Laufe der letzten Zeit gewandelt, denn ein Containerhaus bietet zahlreiche Möglichkeiten.

Der Trend kommt aus den USA – ähnlich wie bei den Tiny Houses. Dort wurde man Anfang der 2000er-Jahre auf die zunehmend abgestellten Container an den Häfen aufmerksam. Sie wurden nicht nur zu unglaublich niedrigen Preisen angeboten, sondern stellten auch eine kostengünstige Alternative zu Wohnraum dar. Dieses scheinbare Abfallprodukt hatte den zusätzlichen Vorteil, dass es aus recyceltem Material hergestellt besteht. Architekten wurden schnell auf diese nahezu unzerstörbaren Frachtcontainer aufmerksam. Heute kommen die Container-Modulhäuser in der modernen Architektur zuhauf zum Einsatz.

Heutzutage bestehen Container-Modulhäuser nicht mehr ausschließlich aus Schiffscontainern. Die neuen Container-Modulhäuser sehen rein optisch aber sehr ähnlich aus. Oftmals haben die Modulhäuser sogar dieselbe Größe wie die standardisierten Frachtcontainer. Das hat zum Vorteil, dass man diese leicht transportieren kann. Sehr hoch ist die einzelne Box jedoch nicht. Mit nur 2,39 Meter entspricht sie aber den vorgegebenen Raumhöhen, die in etwa zwischen 2,20 und 2,50 Meter liegen.

Die Container-Module sind aber auch stapelbar und variieren in der Größe. Ein Standardcontainer hat eine Wohnfläche von etwa 14 Quadratmetern. Natürlich ist eine solche Größe zum Wohnen zu klein. Deswegen lassen sich die neuen würfelförmigen Modulhäuser unterschiedlich kombinieren und erweitern.

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Da das Container-Modulhaus vielseitig einsetzbar ist, eignet es sich fast für jedermann. Möchte man in einem Container-Modulhaus dauerhaft leben, könnte es eine gute Alternative zum konventionellen Wohnen sein. Wichtig: Bei einem Container-Modulhaus muss man jedoch auch eine Baugenehmigung beantragen. Zudem eignet es sich für experimentierfreudige Menschen, die Wert auf Nachhaltigkeit legen. Da das Container-Modulhaus auch etwas kostengünstiger ist als die herkömmliche Bauweise, könnte es vor allem auch für junge Bauherren interessant sein.

Ein kleines Containerhaus eignet sich besonders gut als Homeoffice oder Garten- und Gästehaus. Die einzelnen Module lassen sich nämlich problemlos im Garten aufstellen. Natürlich muss man für einen richtigen Untergrund sorgen. Dazu sollte man sich mit den Auflagen der Landesbauordnung etc. vertraut machen.

Wenn man sein Haus vergrößern möchte, könnte ein Anbau mit einem Container-Modul eine weitere gute Option sein. Es gibt zweifellos einige Vorteile, die durch ein Containerhaus entstehen. Auch wenn man nicht dauerhaft darin leben möchte, kann der Container für mehr Stauraum und Fläche verwendet werden.

Fertige Container-Modulhäuser können schon ab 60.000 Euro erworben werden. Nach oben hin gibt es bei dieser Machart keine Grenzen. Die Transportkosten werden einzeln abgerechnet. Das sollte man jedoch mit den jeweiligen Händlern absprechen. Hinzu kommen die Kosten des Grundstücks und diverse andere Kosten, die für die Anschaffung und Fertigstellung inklusive Auflagen für die Baugenehmigung benötigt werden. Folgende Hersteller bieten Container-Modulhäuser an:

Bei einem Container-Modulhaus ist eine Baugenehmigung notwendig. Denn für die Baubehörde ist es letztendlich entscheidend, ob man permanent oder nur temporär in dem Container-Modulhaus leben möchte.

In Deutschland gelten für die meisten Grundstücke die Vorlagen der Bebauungspläne. Dabei wird die Optik des Baukörpers ins Visier genommen. Schließlich muss das Haus ja nachbarschaftstauglich sein. Das fängt bei der Fassadengestaltung an: In manchen Fällen muss das Containerhaus sogar verkleidet werden, um die Anpassungsfähigkeit in der Nachbarschaft zu gewährleisten. Aber auch Dach, Dachneigung oder Dacheindeckung müssen passen. So ganz frei bei der Gestaltung ist man daher leider nicht, da Nachbarn auch ein Mitspracherecht bei der Gestaltung haben.

Eine Ausführungsgenehmigung wird nur bei fliegenden Bauten, sprich temporären Bauten vergeben. Darunter fallen Pop-up-Stores und nicht „ortsfeste bauliche Anlagen“, die wiederholt montiert und demontiert werden. Die Ausführungsgenehmigung kann bis zu fünf Jahre gültig sein. Wird das Containerhaus nur temporär und nicht immer am gleichen Ort verwendet, könnte eine Ausführungsgenehmigung ausreichen.

Bei einem Containerhaus treten die Vorschriften der Landesbauordnung, des Denkmalschutzes, des Wasserschutz- und des Landschaftsschutzgebietes in Kraft. Zudem sollten die Auflagen einer Baugenehmigung beachtet werden. Darunter fallen: