Habecks Heiz-Spar-Hammer im Check: Bringt das überhaupt was? - FOCUS online

2022-08-08 02:17:45 By : Ms. Maria Xu

Im Wirtschaftskrieg mit Russland bereitet die Regierung uns alle auf Einschränkungen vor. Viele davon sind allerdings eine Illusion. Denn wer soll zum Beispiel seine Heizung optimieren, wenn es überall an Monteuren fehlt?

Neuregelung über den Füllstand der Gasspeicher sinnvoll

Was taugen die Einzelmaßnahmen von Habeck?

Erneuerbare Energien verlangen Kraftwerke als Reserve

Die gerade vorgestellten Pläne der EU-Kommission zu einer pauschalen Energie-Einsparung durch die Mitgliedsstaaten sind seit dem Wochenende wohl Makulatur – der Widerstand zahlreicher EU-Länder gegen die Brüsseler Vorhaben macht die Regeln der Kommission nicht durchsetzbar. Um so mehr flammt vor diesem Hintergrund aktuell die Diskussion um die Regierungspläne in Deutschland auf.

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Denn angesichts der unsicheren Gasversorgungslage hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck weitere Energiesparmaßnahmen angekündigt – neben neuen Schwerpunkten bei der Stromerzeugung soll es vor allem um Vorgaben gehen, die im kommenden Winter auch die Verbraucher treffen werden. Just an dem Donnerstag, als wieder Erdgas aus Russland durch die Pipeline Nordstream 1 zu fließen begann und bei Sommertemperaturen jenseits der 30 Grad, sollte die deutsche Öffentlichkeit auf einen frostigen Winter eingeschworen werden.

Mit vierzig Prozent der möglichen Auslastung ist der Durchfluss genauso spärlich wie vor der turnusgemäßen zehntägigen Wartung der Gasleitung. Angeblich fehlt es an einer bestimmten Turbine, heißt es nun aus Russland. Die Bundesregierung hält die russischen Einlassungen denn für Ablenkungsmanöver und will sich auf den Ernstfall vorbereiten, der da wäre: Kein Gas aus Russland mehr, wann immer es der Machthaber im Kreml befiehlt.

Vor diesem Hintergrund ist die Neuregelung über den Füllstand der Gasspeicher in Deutschland sinnvoll – in Schritten bis November soll der von momentan etwa 65 Prozent auf 95 Prozent erhöht werden. Ein solcher Vorrat würde üblicherweise reichen, um über den Winter zu kommen. Dass Habeck aber der Zielerreichung nicht sicher ist, offenbaren die weiteren Pläne, was den Verbrauch angeht.

Bislang spielen zahlreiche Kommunen mehr oder weniger freiwillig mit und reduzieren bereits Temperaturen in öffentlichen Schwimmbädern, zum Beispiel. Da dies angesichts hoher Energiepreise auch eine schöne Kostenbremse ist, sind viele gern dabei. Im Herbst und Winter sollen zudem öffentliche Gebäude nur weit sparsamer beheizt werden als gewohnt.

Den Verbrauchern stehen, wie sich herumgesprochen hat, hohe Preissteigerungen ins Haus. Diese für weniger betuchte Haushalte abzufedern wird Aufgabe der Sozialpolitik sein – schon jetzt könnte man allerdings die abrupten Anstiege auch in laufenden Verträgen an die Kunden weitergeben, dafür müsste das Habeck-Ministerium die Preisanpassungsklausel im Energiesicherungsgesetz aufgrund der ungewöhnlichen Situation in Kraft setzen. Das kann immerhin einen noch erheblicheren Preisschock bei Vertragsverlängerungen und der Kostenaufstellung der vorangegangenen Abrechnungsperiode abmildern. Und der Staat könnte bereits jetzt viel zielgerichteter unterstützen, als wenn dies womöglich auf Verdacht oder nach dem berüchtigten Gießkannenprinzip erfolgt.

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Anders der vorgeschlagene verbindliche Check der Heizungen im Lande – bei vielen Anlagen dürfte es mit verhältnismäßig geringen Anpassungen möglich sein, Energie zu sparen. Wo allerdings die Installateure plötzlich herkommen sollen, die solche Arbeiten in Abermillionen Haushalten vor dem Winter noch schaffen können, sollte man klären, ehe man diesen Punkt mit Gesetzeskraft versieht. Mindesttemperaturen in Mietwohnungen ebenso wie in Büros sind in Deutschland selbstverständlich nicht frei wählbar. Sie sollen allerdings gesenkt werden können – sei es durch Ausnahmen in den üblichen Mietverträgen, wo sie zum Schutz vor Nässe und Schimmelbildung Standard sind, sei es in Unternehmen per Tarifvertrag oder gesetzliche Vorgaben.

Private Pools nicht zu beheizen, ist das endgültige Abgleiten ins Klein-Klein. Besitzer eines Freibades im Garten werden schon angesichts der jetzigen deutschen Strompreise - nahezu Weltspitze, wie man weiß – nicht auf die Idee kommen, durchgehend ein Dampfbad im Freien vorzuhalten. Die wenigen, die es tun, werden ja intensiv zur Kasse gebeten. Der Wirtschaftsminister widerspricht der Befürchtung von staatlichen Heizkontrollen in Privathaushalten. „Das war nie so gemeint, dass wir eine Art Wärmepolizei einführen“, sagt er bei der Vorstellung seiner Pläne.

Kritiker aus der Wirtschaftswissenschaft sehen vor allem, dass beim Sparen und in der Lösungssuche seit dem Frühjahr wertvolle Zeit ungenutzt verstrichen ist. Der deutsch-amerikanische Ökonom Rüdiger Bachmann kritisiert zum einen, dass steigende Gaspreise seit Beginn des Ukraine-Krieges nicht für die Verbraucher spürbar wurden, was schon als Sparanreiz geholfen hätte.

Auch die Suche nach Ersatz für russische Lieferungen, etwa Flüssiggas per Tanker, habe es erst spät gegeben. In der Tat waren sogar Überlegungen, die noch laufenden Kernkraftwerke über den 31. Dezember hinaus in Betrieb zu halten, vom Bundesumweltministerium schnell und kategorisch zurückgewiesen worden. Nun findet zwar eine erneute Prüfung statt, aber eine etwaige positive Entscheidung muss dann schon sehr bald getroffen werden. Weitere drei abgeschaltete Krenkraftwerke ließen sich reaktivieren.

Entgegen Aussagen aus der Bundesregierung, dies helfe bei der Gaskrise nicht, verweisen Experten auf die zahlreichen Gaskraftwerke, die eben nichts anderes tun als Strom zu erzeugen. Auch das Argument, ein schnellerer Ausbau der Erneuerbaren hätte Unabhängigkeit vom Gas bringen können, hält wohl der Realitätsprüfung nicht stand. Der Ökonom Daniel Stelter sieht gar Bürgertäuschung am Werk: „Unterschlagen wird dabei, dass ein deutlich höherer Anteil der Erneuerbaren konventionelle Kraftwerke als Reserve verlangt, weil nicht genug Speicherkapazitäten vorhanden sind. Das ist am leichtesten mit Gaskraftwerken zu erreichen. Deshalb hat die Bundesregierung noch im Februar eine Vervielfachung der Gaskraftwerke als Brückentechnologie geplant, ohne zu wissen, wie lange diese Brücke tragen muss“.

Insgeheim hofft man allerorten wohl auf etwas, was nicht planbar, dennoch sehr hilfreich wäre: Ein milder Winter. Dazu weiß man dann im April 2023 mehr.

Der Beitrag "Habecks Heiz-Spar-Hammer im Check: Bringt das überhaupt was?" stammt von WirtschaftsKurier.

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Ist Herr Habeck der beliebtester Grüner und wo er Auftaucht würd er nieder gemacht. Es wird immer vergessen das er der Beliebteteste Politiger der der Deutschen Medien ist und der Bezug zum Volk geht Ihm leider völlig ab. Aber er wird gepuscht vom Mainstream.

Dienstag, 02.08.2022 | 15:47 | goldie mark  | 1 Antwort

Gas Stromerzeugung aus / Atom verlängern! Nicht auf leben lassen! Das Gas was man spart in die Speicher und schon sehen wir etwas mehr Land. Frau Lang wir haben sehr wohl ein Strom Problem solange wir Strom durch Gas erzeugen!

Denke die Grünen wollen auf biegen und brechen ihr sinnloses Ziel durchdrücken. Minister die von der Materie null Ahnung haben, Habeck Germanist und Philosoph! Nicht Putin hat uns die fossilen Brennstoffe abgedreht sondern eine Regierung von unfähigen und pseudo Gutmenschen.Das eigene Volk in den Ruin treiben.Sie pokern hoch und zündeln Kräft. Ich möchte mir nicht aus malen wenn der Michel erwacht

Als erstes dürfte es die Tube Klebstoff sein um sich auf der Straße festzukleben.Der zweit Punkt wäre das Amt welches daß alles bezahlt.Überwiegend Junge Menschen auf Demos,haben die keine Arbeit?Und daß letzte sind gut Situierte Lehrer und Beamte welche die Grünen Thesen verbreiten.

Deutschland hat mit 31,9 Cent pro KW/h Strom den Höchstsatz in ganz EU. Ungarn dagegen nur 10 Cent. Die Bevölkerung und die Industrie ächzt unter dem Steuerwahn der Politiker. Auch Gas ist kaum noch bezahlbar.

Entsprechend seiner geistigen Fähigkeiten hat Herr H diese Empfehlungen ausgesprochen. Mehr ist da nicht zu erwarten. Eine Bekannte erzählt immer was von der hellsten Kerze auf der Torte, die Herr H nicht wäre….

ist derzeit der größte Klemmschuh, keine andere Partei in Deutschland verweigert derart ideologisch das die eigenen Möglichkeiten unseren Energiequellen genutzt werden. Herr Habeck führt Deutschland in die nächsten Abhängigkeiten von allen möglichen Staaten und das nur um das eigene Wählerklientel zu befriedigen. Herr Habeck ist für mich eine Fehlbesetzung der nicht offen Ergebnisorientiert die möglichen Energiequellen in betracht zieht. Herr Putin sieht dem ganzen Amüsiert zu und bewundert vermutlich die Leidensfähigen Deutschen für so eine verfehlte Energiepolitik.

ist nicht mehr auszuhalten. Stellt endlich die Politik in die zweite Reihe. Unternehmer, Wissenschaftler, Ingenieure, Techniker und Meister, Facharbeiter, Billiglöhner, bitte Deutschland übernehmen bevor es an der Wand landet. Macher los gehts.

War gestern von München nach Hamburg unterwegs zick Windräder an der Autobahn keines hat sich gedreht da kein Wind . Woher Kam der Strom ach ich weiß aus der Steckdose wie immer . Lg

Donnerstag, 28.07.2022 | 13:01 | Bode Rene  | 1 Antwort

Trotz des ganzen Unmuts steht hier keiner auf. Keine Demos vor dem Parlament. Kein lautes Rufen des Volkes, das unsere Politiker, Politik im Sinne von Deutschland und dem Volk machen sollen. Nichts! Oh nein. Schaden abwenden. Klappt ja hervorragend. Die Umfragewerte der Grünen steigen. Harbeck beliebtester Politiker trotz unmöglicher Idiologie. Doch scheinbar will es das Volk so. Mehr ist nicht zu sagen. Traurig

Die Grünen haben ihre ganze politischen Ziele über Bord geworfen und keinen interessiert es. Alleine der Ruf nach schweren Waffen, ist der Hammer. Dieses ewige ,, wir sind die besten“ Gehabe nervt unheimlich. Wir haben eine Volksfeindliche Politik. Es interessiert nur der Schein nach außen. Die eigene Armut in dem ach so tollen Wirtschaftsland Deutschland, interessiert nicht.

Als ein Minister-Amt in Krisenzeiten auszufüllen. Kanzler Scholz sollte Minister Habeck von dem Shop erlösen.

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