Alle Gemeinden für Ausbau des Hallenbads Bütschwil

2022-03-18 03:35:00 By : Mr. Sebastian Wu

Das Hallenbad Bütschwil soll modernisiert und erweitert werden. Unter anderem ist ein Anbau für ein weiteres Schwimmbecken geplant. Unbestritten ist die Modernisierung der Technik. Die ARA Ganterschwil soll stillgelegt werden. Ein Vorprojekt wird erarbeitet.

Die Coronapandemie und die Einschränkungen des Bundesrats schlugen sich massiv in der Rechnung 2021 des Hallenbads Bütschwil nieder. Bis Ende Mai mussten Restaurants sowie Sport- und Freizeitanlagen geschlossen bleiben. Dazu kam im Herbst die Zertifikatspflicht in Innenräumen – samt Verschärfung im Winter.

Die Zahl erwachsener Badegäste halbierte sich gegenüber 2019 auf gut 14'000 Personen. Bei Kindern und Jugendlichen lag das Minus bei 13 Prozent, da einige Coronamassnahmen erst ab 16 Jahren griffen.

Die Sauna und das Café erzielten 2021 einen respektive zwei Drittel des langjährigen durchschnittlichen Umsatzes. Hingegen kam das schlechte Wetter im Juli und August dem Hallenbad entgegen. Das sagte Verwaltungsratspräsident Karl Brändle, Gemeindepräsident von Bütschwil-Ganterschwil, an der Delegiertenversammlung (DV) des Zweckverbands am Dienstag.

Dass sich die tiefen Frequenzen nicht in tiefroten Zahlen in der Erfolgsrechnung niederschlugen, ist einem Sondereffekt geschuldet. Bütschwil-Ganterschwil, Mosnang, Lütisburg und Oberhelfenschwil zahlten 2021 total 500'000 statt 350'000 Franken Verbandsbeitrag. So resultierte ein Gewinn von gut 36'000 Franken.

Auch dieses Jahr bleibt der Verbandsbeitrag bei einer halben Million. Eine Erholung der Besucherzahlen auf das Niveau von 2019 wird noch nicht erwartet. Zudem spürt das Hallenbad die höheren Stromkosten von 208'000 Franken statt knapp 178'000 Franken.

Unbestritten ist, dass die Technik erneuert werden muss. Das soll rund 1,3 Millionen Franken kosten. Der Verwaltungsrat will zugleich das Bad ausbauen. Dagegen opponierte Lütisburg. In Zweckverbänden hat jede Gemeinde ein Vetorecht. Nun hat der Gemeinderat von Lütisburg seine Meinung geändert.

Die Kosten der Modernisierung und Erweiterung dürften sich auf 6,5 Millionen Franken belaufen, wobei es sich erst um eine Schätzung mit einer Genauigkeit von plus oder minus 25 Prozent handelt. Die Teuerung ist zudem eine grosse Unbekannte. In den genannten Kosten ist die Sanierung des Daches und der Rutschbahn nicht enthalten.

Für Schulklassen und für Behinderte gibt es einen neuen Eingang. Das Nichtschwimmerbecken erhält dank Düsen einen Sprudelbereich. Die Kletterwand und der Sprungturm bleiben unverändert. Für Kleinkinder ist ein Planschbecken von 25 Quadratmetern mit 29 Grad Wassertemperatur geplant.

Die auffälligste Erweiterung wird ein Becken mit Hubboden für Nichtschwimmer und fürs Babyschwimmen sein. Viele Eltern fragten nach Kursen fürs Babyschwimmen, sagte Karl Brändle. Das Babyschwimmen erfordere 32 Grad warmes Wasser, während für Sportschwimmer 28 Grad optimal seien. Deshalb brauche es ein weiteres Becken.

Geplant ist ferner die Investition in ein neues Kassensystem. Es kommt von einer Firma aus Dietfurt. An den technischen Einrichtungen würden nur die nötigen Reparaturen vorgenommen, sagte Karl Brändle. Zugleich wies er darauf hin, dass es schwierig sein dürfte, schon 2023 mit den Bauarbeiten zu beginnen.

Schliesslich erhöht der Verwaltungsrat die Preise fürs Schulschwimmen von 80 oder 90 Franken pro Kind und Jahr auf 100 und 120 Franken. Das gilt ab Sommer. Nach der Modernisierung steigen auch die übrigen Eintrittspreise, wobei es neu einen tieferen Einheimischentarif gibt. Damit liege man im Vergleich mit anderen Hallenbädern im Rahmen und die Tarife seien seit über zehn Jahren stabil, sagte Karl Brändle.

Kirchberg will weiterhin die Schülerinnen und Schüler für den Schwimmunterricht nach Bütschwil schicken. Das sind rund 300 Kinder. Schliesslich stellte sich der neue Betriebsleiter Felix-Lukas Graf vor. Er ist in Bütschwil aufgewachsen und arbeitet momentan in Rüti (ZH). Er wird am 1. April in Bütschwil anfangen. Er zeigte sich begeistert von seiner neuen Aufgabe.

Ein Ingenieurbüro prüfte vier Varianten für die Zukunft der ARA Ganterschwil. Studiert wurden der Weiterbetrieb der beiden ARA in Bütschwil und Ganterschwil sowie die Stilllegung beider Anlagen.

Optionen waren auch der Weiterbetrieb der ARA Bütschwil, die neu das Abwasser von Ganterschwil reinigt (Variante 3), oder eine Abwasserleitung von Ganterschwil nach Bazenheid. Der Verwaltungsrat hat sich für die Variante 3 und die Stilllegung der ARA Ganterschwil entschieden. Das sagte Verwaltungsratspräsident Karl Brändle an der DV des Abwasserverbandes Bütschwil am Dienstag.

Es gibt aber eine Verzögerung, denn der Generelle Entwässerungsplan (GEP) ist rund 20 Jahre alt und muss aktualisiert werden. Laut Karl Brändle kann das nicht innert weniger Monate geschehen. Der Abwasserverband will nun mit einem hydraulischen Modell Zeit sparen. Klar ist, dass auf dem Areal der ARA Ganterschwil ein Pumpwerk fürs Abwasser erstellt wird.

Die ARA Bütschwil klärt das Abwasser von Bütschwil-Ganterschwil (ohne Ganterschwil), Mosnang und Oberhelfenschwil. Der Verband betreibt die ARA Bütschwil, nicht aber die ARA Ganterschwil.

Die DV des Abwasserverbandes Bütschwil und des Zweckverbands Hallenbad finden jeweils hintereinander am gleichen Abend und am gleichen Ort statt. Diesmal war es das Zivilschutzausbildungszentrum Breite in Bütschwil, coronabedingt. Die Delegierten genehmigten jeweils alle Traktanden einstimmig.