Boyens Medien: Freier Eintritt soll Brunsbütteler Freibad beleben

2022-08-19 21:30:33 By : Mr. zhenjun bei

Baden mit Blick auf dicke Pötte: Obwohl das Freibad Ulitzhörn so schön gelegen ist, lassen die Besucherzahlen zu wünschen übrig. 

Noch ist die Fasssauna auf dem Gelände des Freibades meistens leer, wie Freizeitbad-Prokurist Dr. Guido Austen bedauert. Foto: Reh

In den Sommerferien haben alle Kinder bis 14 Jahre freien Eintritt im Freibad Ulitzhörn. Das hat der Jugendausschuss auf Antrag der SPD in seiner Sitzung einstimmig beschlossen. Die Stadtpolitiker wollen so den sozial schwächeren Familien helfen, aber auch die Einrichtung beleben.

Trotz des warmen Wetters der vergangenen Wochen sind die Freibad-Besucherzahlen bislang „frustrierend“, wie Freizeitbad-Prokurist Dr. Guido Austen sagt. Bis zum 17. Juni waren es 5913 Badegäste. Der absolute Tagesspitzenwert betrug 656 zahlende Besucher. „Früher haben wir bei heißen Temperaturen häufig die Tausender-Marke geknackt.“ Woran das Desinteresse der Brunsbütteler liegen mag, kann Dr. Austen nicht sagen: „Das Freibad ist toll, das Wasser herrlich warm. Ich verstehe es nicht.“ Vielleicht bringen die anstehenden Ferien und der freie Eintritt für Kinder jetzt aber neuen Schwung in den Betrieb.

Der Eintrittspreis für Kinder liegt derzeit bei 1,50 Euro. „Die Summe, die wir während der Ferien nicht einnehmen, müssen wir der Stadt aus steuerrechtlichen Gründen in Rechnung stellen“, sagt Dr. Guido Austen, der von der Idee des freien Eintritts sehr angetan ist: „Wir begrüßen diese Aktion.“  Formal muss die Stadt als Gesellschafter die Freizeitbad GmbH anweisen, Kindern bis 14 Jahre in der Ferienzeit ohne Eintritt ins Bad zu lassen. „Das ist unproblematisch möglich.“ Über den Daumen gepeilt geht Dr. Austen davon aus, dass in den sechs Wochen 5000 bis 7000 Kinder das Bad besuchen. „Genau lässt sich das natürlich nicht vorher sagen, schließlich wissen wir auch nicht, wie das Wetter wird.“ Der Betrag, für den letztendlich die Stadt aufkommen muss, wird sich also auf plus/minus 10.000 Euro einpendeln. „Nach den Ferien haben wir die Besucherzahlen vorliegen und wissen, wie viele Kinder tatsächlich den freien Eintritt genutzt haben.“

Etwas für die jüngeren Besucher tun

Fraktionsübergreifend war man sich schnell einig. Ausschussvorsitzender Oliver Kumbartzky (FDP) wies auf die sinnvolle Altersbegrenzung hin: „Der freie Eintritt gilt nur für Kinder bis sie das 14. Lebensjahr vollendet haben.“ Man wollte nicht Horden 17-Jähriger anlocken, sondern vor allem etwas für die jüngeren Besucher tun. „Die werden im Regelfall sogar von einer zahlenden Person begleitet“, sagt Anke Wutkowski (SPD). Alle Stadtpolitiker hoffen außerdem, dass auch Touristen, die beispielsweise in Friedrichskoog Urlaub machen, die Sonderaktion nutzen und in die Schleusenstadt kommen. 

Die neue Fasssauna im Freibad, die der Förderverein des Freibads auf eigene Kosten angemietet hat, wird noch nicht so recht genutzt. „Sie soll dazu dienen, sich bei kälteren Temperaturen aufzuwärmen und ist nicht zum eigentlichen Saunen aufgestellt worden. Man darf sie auch ruhig im Badeanzug nutzen“, so Dr. Guido Austen. Er hätte sich gedacht, dass vor allem die Frühbader Gebrauch von dem Fass machen. Aber bislang Fehlanzeige: „Die Schwimmer haben häufig einen ganz festgelegten Ablauf, da ist fürs Aufwärmen offenbar keine Zeit.“ Die Fasssauna bietet bequem Platz für sechs Personen und wird drei Mal am Tag, früh morgens, mittags und gegen späten Nachmittag, auf 50 bis 60 Grad erhitzt. 

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