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2022-06-24 21:38:54 By : Ms. jane zhang

Wieso wohnen im Containerhaus? Wir haben die Antworten

Gründe, die für das Wohnen im Containerhaus sprechen, gibt es viele. Der wohl häufigste ist, dass die eigene Immobilie plötzlich sehr erschwinglich ist. Jedoch wohnt man dann in einem umgebauten Container. Schaut man sich auf Instagram und Co. um, kann das ganz schön stylisch sein. Aber was ist wirklich dran am Mega-Trend wohnen im Containerhaus und was müssen Sie darüber wissen? Wir klären auf!

Der Begriff Containerhaus bezeichnet in erster Linie den Umbau von ehemaligen Seefrachtcontainern zu voll ausgestattetem Wohnraum. Inzwischen bieten aber auch professionelle Bauunternehmen Fertig-Module in Containerbauweise an. Mit dem Komfort steigt dann aber auch der Preis: Die Module in Baustein-Technik sind nur etwas günstiger als konventionelle Einfamilienhäuser. 

Und wenn man ehrlich ist, versprühen auch nur ausrangierte Frachtcontainer diesen ganz besonderen Charme. Diese bestehen zum Großteil aus korrosionsbeständigem Stahl, der mit einem Schutzlack und einer Farblackierung auf Epoxidharzbasis versehen ist – ein Containerhaus ist slso fast unkaputtbar! (Mehr Wohnfläche gibt es hier auch nicht: Leben auf dem Wasser: Schwimmende Häuser)

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Was bewegt einen Menschen dazu, in einen alten Fracht Container zu ziehen und gemauerte Wände hinter sich zu lassen? Die Gründe dafür sind so vielfältig, wie die Gestaltungsmöglichkeiten in einem Containerhaus. Ziemlich überzeugend ist der relativ niedrige Anschaffungspreis eines Containers. Außerdem spielt Nachhaltigkeit und minimalistisches Wohnen eine große Rolle. 

Lebt man in einem recyclten Frachtcontainer, bleibt auch der ökologische Fußabdruck relativ klein. Ein weiterer Pluspunkt ist die große Unabhängigkeit: Packt Sie das Fernweh, kann der Container (mit einem Kran und LKW ) an einem anderen Ort aufgestellt werden. Perfekt also für moderne Nomaden. (Auch nicht ganz schlecht: Wohnen am Wasser: Die schönsten Immobilien in ganz Deutschland)

Doch wie einfach lässt sich das Containerhaus irgendwo aufstellen? In Deutschland leider nicht so super easy, wie man sich das vielleicht vorstellt. Die meisten Grundstücke in Deutschland dürfen nur unter bestimmten Bedingungen bebaut und genutzt werden. Sprich: Man braucht für fast alle Bauvorhaben eine Baugenehmigung. Wenn Sie dauerhaft darin wohnen wollen, wird das Containerhaus als Gebäude eingestuft, auch, wenn der Container jederzeit verstellbar ist. Zusätzlich müssen Genehmigungen für technische Einrichtungen und bauabhängige Ausführungen erwirkt werden. Hier geht es besonders um das Heizungs- und Warmwassersystem, Befestigung des Containerhaus und externe Anschlüsse wie Gas, Strom und Fernwärme. 

Außerdem sind Sie an den Bebauungsplan gebunden. Das bedeutet, dass Sie ihr Bauvorhaben, genau wie bei jedem anderen Haus an die in der Ortschaft üblichen Richtlinien wie Fenster- Dachformen usw. anpassen müssen. Dies gilt auch, wenn Sie Ihr Containerhaus lediglich als Feriendomizil nutzen möchten.Grundsätzlich will jede zuständige Behörde feststellen, ob der Wohncontainer ohne Risiko für die Bewohner, die Nachbarschaft und die Umwelt als „Wohngebäude“ genutzt werden kann. (Auch interessant: Green Office: Wie revolutionäre Büro-Architektur Stress reduziert)

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Ein standardisierter 20-Fuß-Seecontainer ist im Inneren 5,90 Meter lang und 2,35 Meter breit. Die Höhe beträgt 2,39 Meter. Damit ergibt sich eine Wohnfläche von 13,87 Quadratmetern. Ein 40-Fuß-Container bietet ein Innenmaß von 12,03 Metern mal 2,35 Metern. Er ist ebenfalls 2,39 Meter hoch. Somit ergibt sich hier eine nutzbare Quadratmeterfläche von 28,27 Quadratmetern.

Beide Container-Typen gibt es auch noch als High Cube-Version. Dann sind sie innen 2,70 Meter hoch. (Etwas großzügiger ist er hier schon: So sieht es in Pierce Brosnans Strandhaus für 100 Millionen Dollar aus)

Wer sich vor seinem inneren Auge schon gemütlich im Containerhaus sitzen sieht, muss erst mal ordentlich an der Dämmung (zum Beispiel Mineralwolle oder PU-Schaum) arbeiten. Ein Seecontainer muss bei seiner ursprünglichen Nutzung keine Wärme speichern – in so einen Container ist es kalt, sehr kalt sogar. Und im Sommer heiß! Außerdem muss man auch in Sachen Stabilität noch eine Schippe drauf legen, bevor man einziehen kann. Ein Seecontainer wird nämlich sofort instabil, wenn man ihn anbohrt.

Generell gibt es viele Möglichkeiten ein Containerhaus zu beheizen. Eine Infrarotheizung ist beliebt, da man keine Heizungsrohre installieren muss – Stromleitungen und Anschlüsse müssen sowieso gelegt werden. Apropos Strom: Wer nachhaltig wohnen will, sollte über Solarmodule auf dem Dach des Containers nachdenken. Die Wasserversorgung läuft auch super unter ökologischen Gesichtspunkten, sammelt man in einem großen Wasserspeicher Regenwasser für die Toiletten Spülung und zum Putzen, zum Duschen und Kochen kommt das Wasser aus der Leitung. (Ab an den Herd: Wir haben die besten 5 Nudel-Rezepte für Sie)

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Für Containerhäuser oder auch etwas schickere Modulhäuser, gibt es verschiedene Anbieter. Hier kann man zwischen „echten“ Frachtcontainern (die low budget Variante, die aber viel handwerkliches Geschick und Lust auf Kreativität erfordert), mittelklassigen Tiny Houses (mit schicker Holzvertäfelung und dreifach verglasten bodentiefen Fenstern) und super edlen Bugalows (mit Walmdach, Treppe und offenen Kamin) entscheiden. 

Und so individuell das Aussehen und die Ausstattung der verschiedenen Containerhäuser ist, so unterschiedlich ist auch der Preis. Ein gebrauchter Seecontainer liegt in der Anschaffung irgendwo zwischen 1000 und 3000 Euro, ein Luxus-Modul Haus ist natürlich viel teurer. (Auf Ihrem Konto herrscht leider Flaute? Nicht mehr lange! Reich werden: 7 Lügen über Geld, die viele Menschen glauben)

Wer sich für einen Fracht Container entscheidet, sollte unbedingt darauf achten, dass eine CSC-Plakette vorhanden ist: Container mit A haben noch eine hervorragende Qualität, solche mit D eine minderwertige. Wohnen sollte man nur in A- oder B-Containern. 

Wichtig ist auch eine Recherche, was in dem Container transportiert wurde – ihre Gesundheit wird es Ihnen danken. Frische Waren wie Obst, Gemüse oder Blumen sind oft so heftig mit Pestiziden und anderen Giftstoffen behandelt, dass sogar die Stahlcontainer davon nicht mehr rückstandslos zu reinigen sind. (Ohne Pestizide dafür super gesund: Aktuelle Studie: Bestimmte Obst- und Gemüsesorten beugen Krebs vor)

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Wer sich allerdings dem großen DIY-Projekt Containerhaus bauen, hingeben möchte, dem stehen quasi alle gestalterischen Türen offen. Im Internet gibt es zahlreiche Anleitung, wie man sein eigenes Containerhaus konzipiert. 

Laut dem Ingenieur Stefan Brandt, der schon zahlreiche Containerhäuser gebaut hat und die passenden Anleitungen dafür verkauft, können Hobby-Handwerker einen Wohncontainer mit Küche und Bad zu 95 Prozent in Eigenregie bauen. (Sie wollen lieber mit einem kleineren Projekt starten? Craft Beer selber brauen: So einfach gehts)

Wer nicht so viel Zeit und Arbeit investieren mag, kann auch erst mal auf ein Haus aus Containern zur Miete zurückgreifen. Viele Anbieter stellen Ihnen einen fertig ausgestatteten Wohn-, Verkaufs- oder Bürocontainer auf ihr Grundstück. Vielleicht ja auch eine interessante Überlegung im Hinblick auf das Homeoffice? 

Alternativ lässt sich das Container-Glück im Urlaub ausprobieren. Auf der Vermietungsplattform Airbnb findet man unter der Filteroption „einzigartige Unterkünfte“ auch den ein oder anderen Wohncontainer: Direkt am Nordseestrand, im Wald oder auf einem norwegischen Fjord. (Fernweh geweckt? Top 10: Die schönsten Airbnb-Unterkünfte auf Instagram)

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