Login-Symbol

2022-06-10 21:44:02 By : Ms. shirely Wang

Gerade letzte Woche passiert. Wieder hat ein Fehlalarm die Feuerwehr zum Ex-KdF-Bad nach Prora ausrücken lassen

Rügen – Für jedes angebrannte Kotelett rücken Tanklastzug und Drehleiter an! Das ehemalige „Kraft-durch-Freude“-Bad der Nazis im Binzer Ortsteil Prora hält die Feuerwehr dauerhaft in Schach. Denn: Immer wieder springt die Brandmeldeanlage an – ohne, dass es brennt! Hintergrund: Der viereinhalb Kilometer lange Koloss ist in den letzten Jahren aufwendig saniert und umgebaut worden. Hunderte Ferien- und Eigentumswohnungen entstanden in den Blöcken. Die meisten mit Sauna, Meerblick – und offenem Wohnbereich.

Das ehemalige „Kraft-durch-Freude-Bad“ der Nazis. In den meisten Blöcken befinden sich heute Ferienwohnungen

Und genau das ist das Problem! Immer wieder ziehen Saunadampf und Küchen-Wrasen in die türlosen Flure und lösen dort ungewollt die Rauchmelder aus. Doch anders als beim heimischen Rauchmelder, der sich per Knopfdruck schnell wieder ausschalten lässt, gehören die in den Blöcken zur bautechnisch vorgeschriebenen Brandmeldeanlage – und die ist direkt bei der Feuerwehr aufgeschaltet. Dort wird dann sofort Alarm ausgelöst!

Blick in eine Ferienwohnung. Der Wohnraum ist offen gestaltet. Türen zum Flur gibt es nicht

Gemeindewehrführer Daniel Hartlieb (42): „Bei jährlich rund 100 Einsätzen haben wir allein etwa 30 Einsätze in Prora, die sich als falscher Alarm herausstellen. Das nervt natürlich!“ Jedes Mal müssen vier Löschfahrzeuge mit 12 Kameraden zum ehemaligen KdF-Bad ausrücken.

Ein nächtlicher Feuerwehr-Einsatz Ende Mai. Auch da musste wieder die Brandmeldeanlage zurückgesetzt werden

Feuerwehrchef Hartlieb: „Den Bewohnern gebe ich gar nicht die Schuld. Wenn man aus dem Bad kommt und der Wasserdampf heraus wabert, passiert das eben. Hier müsste einfach baulich etwas geändert werden."

Was auch im Interesse der Mieter und Eigentümer wäre. Denn verursacht verschmortes Essen einen Löscheinsatz, droht dem Verursacher die Kostenrechnung dafür. Für den etwa einstündigen Einsatz sind laut Feuerwehrgebühren-Ordnung gut 500 Euro fällig.