McFit, Fitness First, Kaifu Lodge – Fitnessstudios ziehen Preise an

2022-08-19 21:32:32 By : Mr. Sancho Wang

Fitnessstudios wie McFit und Fitness First haben Preiserhöhungen angekündigt, überlegen noch oder haben sie bereits umgesetzt. Was Kunden tun können.

Hamburg – Der Umgang mit den Lockdowns während der Corona-Krise hat viele Mitglieder von Fitnessstudis verärgert, da trotz geschlossener Studios, die Beiträge meist einfach weiter abgebucht wurden. Nun könnte neuer Ärger auf die Mitglieder von Fitnessstudios wie McFit, Fitness Loft und anderen zukommen: Wegen Corona und der Energiekrise haben einige Ketten auch in Hamburg die Preise erhöht oder Preiserhöhungen angekündigt, berichtet 24hamburg.de.

Die 1997 durch Rainer Schaller in Würzburg gegründete Kette McFit gilt als Pioneer auf dem deutschen Fitnessmarkt, ist sie doch Vorreiter einer Discountisierung der Branche. Heute betreibt McFit über 250 Filialen, darunter auch im europäischen Ausland in den Ländern Spanien, Italien, Polen und Österreich und ist mit 1,4 Millionen Mitgliedern Deutschland größte Fitnesskette. Mit sieben Studios in Hamburg sind in keiner anderen deutschen Stadt mehr Standorte von McFit zu finden, als in der Hansestadt. Außerdem betreibt McFit in Hamburg zwei Filialen des Premium-Ablegers John Reed, die Mc-Fit-Billig-Marke High5 hat zudem eine Niederlassung in der Stadt.

Bereits im April 2022 erhöhte McFit den Basis-Tarif um 25 Prozent. 24,90 Euro statt 19,90 Euro kostet der Monat Training nun sowohl für Neukunden, als auch Bestandskunden. Auch andere Tarife wurden angehoben. Begründet wurde die Preiserhöhung bei McFit mit Corona. Für einen Shitstorm im Netz sorgte die Art und Weise, wie sich McFit die Zustimmung der Kunden für die Preiserhöhung einholte: Durch das Passieren des Drehkreuzes erklärten sich diese mit der Preiserhöhung einverstanden. Illegal ist eine solche Methode übrigens nicht, wie ein Rechtsanwalt im Spiegel verriet – denn in Deutschland gibt es kein Gesetz, das vorgibt, wie Zustimmung eingeholt werden muss.

Acht Studios der Kette Fitness First finden sich in Hamburg. Auch Fitness First hat bereits eine Preiserhöhung angekündigt, die ab September 2022 greifen soll. In einer Mail an die Mitglieder ist von einer Preissteigerung von 1,25 Euro pro Woche die Rede. Macht im Monat für einen Studiobesuch in beispielsweise den Standorten St. Georg, am Rödingsmarkt, in Eppendorf oder in Wandsbek 5,00 Euro mehr. Mindestens 56,30 Euro im Monat kostet dann eine Jahresmitgliedschaft bei Fitness First. Widersprechen können Mitglieder der Preiserhöhung bei Fitness First noch bis zum 21. August 2022. Dafür müssen sie in der entsprechenden Mail bis nach unten scrollen und dann auf „Aktuelle Konditionen beibehalten“ klicken. Lesen Sie auch: Bäderland: Hier wird jetzt das Gas abgedreht

Thomas Laske von der Verbraucherzentrale Hamburg sagte im Gespräch, dass Preiserhöhungen bei Fitnessstudios nicht pauschal zulässig sein, ein Sonderkündigungsrecht scheint also offenbar immer möglich: „Grundsätzlich sind Preiserhöhungen während der Vertragslaufzeit unzulässig, unabhängig von der Frage, ob man diesen dann aktiv widersprechen muss oder nicht. Bei einem Fitnessstudiovertrag handelt es sich um einen zweiseitigen Vertrag, den nicht eine Partei einseitig erheblich ändern kann.“ Ausnahmen kann es geben, wenn die Preiserhöhungen notwendig sind, um die Kosten des Betriebs zu decken. Diese Preiserhöhung müssen aber über Klauseln vertraglich verankert sein. Kunden und Kundinnen sollten unbedingt auf die oft versteckten Möglichkeiten des Widerspruchs achten beziehungsweise, diese erfragen.

Die Kaifu Lodge in Eimsbüttel ist mehr als nur ein Fitnessstudio. Und genau das wird in Zeiten der Energiekrise zum Problem: Denn neben dem Fitnessstudio-Betrieb, ist die Kaifu Lodge vor allem für ihr Schwimmbad und ihren Spa-Bereich bekannt: Komponenten also, wo beispielsweise geheizt wird. Aus diesem Grund haben bereits andere Schwimmbadbetreiber in Hamburg und Umgebung Absenkungen der Beckentemperaturen oder Schließungen von Sauna-Anlagen angekündigt bzw. durchgeführt.

Noch, so schreibt das Abendblatt, sei bei der Kaifu Lodge keine Entscheidung darüber gefallen, ob die Tarife erhöht werden. Überlegungen gibt es aber. Angesichts der steigenden Energiepreise und der Einführung der Gasumlage, die auch gewerbliche Verbraucher und Verbraucherinnen treffen wird, sind eine ausbleibende Preisanpassung oder einschneidende Maßnahmen zur Energieeinsparung schwer vorstellbar. Lesen Sie auch: Tag der Wahrheit: Wie teuer wird die Gasumlage? Beschluss über Höhe fällt heute